1.1 Inhalte, Ziele und Selbstverständnis

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Einführung

Das Handbuch für Organisationsuntersuchungen und Personalbedarfsermittlung – kurz: Organisationshandbuch – ist seit vielen Jahren ein Standardwerk für organisatorische Fragestellungen in der Bundesverwaltung. Mit der Neukonzeption des Organisationshandbuchs werden die klassischen Organisationsaufgaben in einen größeren Gesamtzusammenhang gestellt und stärker als bisher miteinander in Beziehung gesetzt. Ziel dabei ist die Abkehr von der eher punktuellen, anlassbezogenen Organisationsarbeit hin zu einem kontinuierlich und systematisch betriebenen Organisationsmanagement.
Den Orientierungsrahmen hierzu sollen die Abschnitte zum umfassenden Verwaltungsmanagement und zur Führungs- und Organisationskultur bieten.

Schwerpunkt des neuen Handbuchs ist das Organisationsmanagement mit den vier Modulen "Strategie", "Prozesse", "Ressourcen" und "Strukturen". In die neue Systematik werden alle Handlungsfelder der Organisationsarbeit integriert: Hier finden sich die Aufgabenkritik, die Geschäftsprozessoptimierung und die Personalbedarfsermittlung ebenso wie z. B. Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, Arbeitsplatz- und Dienstpostenbewertungen sowie die Aufbauorganisation und moderne Formen der Arbeitsorganisation. Die Behörden bei der schrittweisen Einführung eines so verstandenen Organisationsmanagements zu unterstützen, ist ein wesentliches Ziel des neu konzipierten Organisationshandbuchs

Je nach strategischer Ausrichtung und Zielsetzung werden von Behörden weitere Managementansätze und -instrumente wie z. B. Qualitätsmanagement, Risikomanagement oder Benchmarking genutzt. Unabhängig von spezifischen Zielsetzungen gewinnen Projekt-, Wissens-, Veränderungs- und Nachhaltigkeitsmanagement zunehmend an Bedeutung. Diese und weitere Managementansätze werden im Organisationshandbuch im Kapitel "Weitere Managementansätze und –instrumente" dargestellt. Die Digitalisierung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe wirkt in alle Verwaltungs- und Organisationsbereiche hinein, weshalb Digitalisierungsaspekte in den einzelnen Modulen und Managementansätzen berücksichtigt und nicht in einem eigenen Kapitel thematisiert werden.

Im abschließenden Kapitel werden „Methoden und Techniken“ beschrieben, mit denen die Organisations- und Steuerungsaufgaben vorbereitet, durchgeführt und überprüft werden können. Sie werden nach Aufgabenstellungen wie z. B. "Planen und Entscheiden", "Ideen und Lösungen finden", "Dokumentieren und Berichten" und "Moderieren, Präsentieren, Visualisieren" untergliedert. Zusätzlich soll es möglich sein, alphabetisch und nach Einsatzbereichen (z. B. Personalbedarfsermittlung, Geschäftsprozessoptimierung) zu sortieren.

Das Organisationshandbuch versteht sich als Standardwerk guter Organisations- und Managementpraxis, das für alle Bundesressorts einen Empfehlungscharakter hat. Eine Besonderheit stellen die Themen "Personalbedarfsermittlung" und "Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen" dar. Bei diesen Abschnitten handelt es sich um eine verbindliche Vorgabe für die Bundesverwaltung. Die entsprechenden Kapitel im bisherigen Organisationshandbuch bleiben gültig, bis sie durch neue Versionen im neu konzipierten Organisationshandbuch abgelöst werden.

Auch das neue Organisationshandbuch wird eine praxistaugliche Arbeitshilfe sein. Es vermittelt praxisnahes Wissen für die professionelle Erledigung von Organisations- und Managementaufgaben. Dabei wird nicht nur dargestellt, was im Einzelnen zu tun ist, sondern auch, wie es getan werden kann. Besonderer Wert wird auf Beispiele aus der Praxis sowie nachnutzbare Arbeitsergebnisse in Form von Vorlagen und Arbeitshilfen gelegt. Für vertiefende und weitergehende Informationen werden Literaturempfehlungen und Links angegeben. Dennoch kann und will das Handbuch keine fundierte Fortbildung zu den einzelnen Themen ersetzen.